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calendar_today22.5.2024

Ein Liebesbrief an Ronaldo

Piera Cadruvi gibt Friedberg-Klassen bei einer Lesung in der Stadtbibliothek in Gossau Einblick in die Welt des Poetry Slams.

«Hallo, ich bin ein Arschloch» - So beginnt der Text, mit dem Piera Cadruvi sich in der den Friedberg-Schüler:innen vorstellt. Zusammen mit ihren Deutschlehrpersonen Gabi Weber und Andrea Bogensperger sind die 2. und 3. Klasse in die Stadtbibliothek Gossau gekommen, um zu erfahren, dass selbstgeschriebene Texte und Lyrik nicht verstaubt sein müssen.

Bei Poetry Slams treten Dichter:innen mit selbstgeschriebenen Texten gegeneinander an. Jede Performance dauert maximal sechs Minuten, Requisiten oder mehr als die Hälfte des Vortrags zu singen, ist nicht erlaubt. Das sei auch besser fürs Publikum, meint Cadruvi. Die Zuschauer:innen sind die Jury. 

Piera Cadruvi ist selbst seit sechs Jahren als Spoken-Word-Künstlerin aktiv und war schon auf Slams in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich auf der Bühne. In ihren Texten verarbeitete sie vor allem am Anfang viel Persönliches. Das zeigt sich beispielsweise in ihrem Vorstellungstext, der die Künstlerin aus verschiedensten Facetten beleuchtet und in dem sie mit Reimen, dem Wechsel aus Schriftsprache und Dialekt und rhetorischen Stilmitteln spielt. 

Um selbst Texte zu schreiben, empfiehlt sie den Jugendlichen, bei sich selbst anzufangen: «Was macht euch denn so richtig hässig? Was macht euch mega Freude? Habt ihr ein Hobby?» Auf diese Weise sei schnell ein Anfang für einen Slam-Text gefunden. Jemand findet den Fussballer Ronaldo gut? Warum nicht einen Werbetext für ihn sprechen oder einen Liebesbrief?!

Viel Inspiration biete sich auch im Alltag, etwa im Familienchat auf WhatsApp oder in kleinen Erlebnissen. Piera Cadruvi illustriert ihre Ausführungen immer wieder mit eigenen Texten, zum Beispiel mit einem, der von einem im Zug liegengebliebenen Schokomuffin und ihrem Zwiegespräch mit diesem handelt. 

Piera Cadruvi ermutigt die Schüler:innen, selbst Texte zu schreiben und bei offenen Slams, wie dem u20-Slam mitzumachen. So kann man sich ausprobieren und dank dem Motto «Respect the poet» ist Applaus für die Künstler:innen auch garantiert!

Übrigens: Im Herbst wird auch am Gymnasium Friedberg wieder geslammt!

/Bo